Nachsorge

Gedichte zum Traurigsein

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Hier finden Sie einige schöne Gedichte, die Ihnen das Trauern ein wenig erleichtern können und dazu animieren, sich Ihrem Kummer hinzugeben.

Je schöner und voller die Erinnerung

Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung
In eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

– Dietrich Bonhoeffer

Es ist nun Nacht geworden

Es ist nun Nacht geworden.
All die Gemüter haben sich beruhigt
und die Welt scheint allmählich stillzustehen.
So sitze ich vor dem Meer meiner Träume.
Es liegt schweigend vor mir.

Die Sehnsüchte verfangen sich
in den mystischen Tiefen des Wassers.
Zeit hat aufgehört zu wirken.
Jeder Gedanke lebt ewig in dieser Nacht.
Mit einem Mal entfaltet sich am geistigen Horizont
ein sanftes Licht.

Ich erkenne die magische Ruhe
und löse all die erstarrten Phantasien
in jenem Schimmer auf.
Einklang, völlige Verbundenheit,
markieren diese liebliche Idylle.

Und doch ist es wie die Reise
auf den Berg der Ekstase.
Die Emotionen schwellen an,
bis der Abgrund der Wahrheit erscheint.
Was ist die Wahrheit?
Die Entscheidung ist stets
(die) Kunst.

– Monique Lasché

Nasskalt und still ist die Welt da draußen

Nasskalt und still ist die Welt da draußen,
warum kann ich es im Kopf nicht versteh’ n?
Tief in mir drin das Leid, doch nach außen,
da muss das Leben stets weiter sich dreh’ n.

Herzklang nun stumm, du wollt’st nicht mehr tragen,
Krankheit, wie die an der Seele gezehrt.
Half nicht, das Hoffen und bangende Klagen,
Aufschub, den hat man dir leider verwehrt.

Sanftmut im Wort, so bist du gegangen,
Abschied, er lässt mich hilflos erscheinen.
Windstill, der Blick wie im Nebel gefangen,
schick dir die Tränen, denn die muss ich weinen.

– Uwe Walter

Nie mehr kann ich dich berühren

Nie mehr kann ich dich berühren,
Nie mehr kann ich bei dir sein.
Nie mehr deine Nähe spüren,
Schließe dich im Herzen ein.

Nie mehr kann ich all die Sachen,
Die wir liebten mit dir teilen.
Nie mehr kann ich mit dir lachen,
Nie mehr still bei dir verweilen.

Nie mehr wird der Weg uns einen,
Nie mehr kann ich mit dir gehen,
Nie mehr kann ich mit dir weinen,
Nie mehr deine Augen sehen.

Nie mehr kann ich mit dir träumen,
Tiefe Blicke mit dir tauschen,
Glücklich mit dir überschäumen,
Nie mehr deinen Worten lauschen.

Nie mehr kann ich bei dir wachen,
Nie mehr spür` ich deine Hand.
Nie mehr werde ich das machen,
Was uns einst so sehr verband.

Nie mehr Wärme, alles trist,
Nur der Himmel weiß wie schwer,
Es für mich auf Erden ist
Und der Schmerz vergeht nie mehr…

– Simone Wiedenhöfer

Wie soll man dem Tod begegnen?

Wie soll man dem Tod begegnen,
wenn er vor der Türe steht?
Soll man hoffen, soll man beten,
flehen, dass er weitergeht?

Ja! Er soll nur weitergehen –
denkt man und vergisst dabei,
dass nur der Tod kann es verstehen,
wenn einer sagt: Ich bin soweit.

Ist es auch schwer, ihn geh ‘n zu lassen,
den Menschen, der so nah uns stand,
wollen wir uns doch in Schweigen fassen:
Gott nahm ihn still an seine Hand.

– Anonymer Autor

Sanft wiegt der Wind im Steppengras

Sanft wiegt der Wind im Steppengras,
mein Traum hat sich verfangen.
Nichts, das mein Herz von dir vergaß,
ganz still bist du gegangen.

Mein Ohr, es lauscht dem weichen Klang,
der sommermüden Wellen.
Tief drin, da streift die Sehnsucht lang,
an herzgefühlten Stellen.

Könnt’ ich doch bloß den Wimpernschlag,
noch mal von dir verspüren
und dich mit aller Seelenkraft,
ein letztes Mal berühren.

Sanft schiebt der Wind zum Abendrot,
die trauerschweren Wolken.
Ich weine so um deinen Tod,
und weiß – einst werd’ ich folgen.

– Uwe Walter

Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht

Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht
ich bin da – ich schlafe nicht.
Ich bin im Wind, der weht über die See,
ich bin das Glitzern im weißen Schnee.

Ich bin die Sonne auf reifender Saat,
ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.
Wenn Du erwachst im Morgenschein,
werde ich immer um Dich sein.

Bin im Kreisen der Vögel am Himmelszelt,
ich bin der Stern, der die Nacht erhellt.
Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,
ich bin nicht da – ich bin nicht tot!

– Irisches Grabgedicht

Sag`, was kann ein Herz ertragen

Sag`, was kann ein Herz ertragen,
Wie viel Kummer, wie viel Schmerz.
Sag, wie lange wird es schlagen,
Sag` mir, was erträgt ein Herz?

Sag`, was kann ein Herz verkraften,
Wenn es fast vor Schmerz zerreißt.
Bleiben Wunden ewig haften,
Sag` es mir, wenn Du es weißt.

Sag` mir, kann ein Herz verkümmern,
Wenn es keine Liebe kriegt?
Kann man noch ein Herz zertrümmern,
Wenn es längst am Boden liegt?

Sag` mir, kann ein Herz noch brechen,
Wenn es längst gebrochen ist?
Sag, warum es schlägt, trotz Schwächen,
Wenn es Kraft und Mut vermisst.

Sag` mir, kann ein Herz erkalten,
Sag` mir, was ein Herz erträgt.
Sag` mir, wirst Du meines halten,
Wenn es einmal nicht mehr schlägt?

Sag` mir, kann ein Herz erfrieren,
Wenn es keine Wärme spürt?
Sag` kann sich ein Herz verlieren,
Wenn der Weg zum Abgrund führt?

– Simone Wiedenhöfer

Du bist ein Schatten am Tage

Du bist ein Schatten am Tage
und in der Nacht ein Licht;
du lebst in meiner Klage
und stirbst im Herzen nicht.

Wo ich mein Zelt aufschlage,
da wohnst du bei mir dicht;
du bist mein Schatten am Tage
und in der Nacht mein Licht.

Wo ich auch nach dir frage,
find´ ich von dir Bericht,
du lebst in meiner Klage
und stirbst im Herzen nicht.

Du bist ein Schatten am Tage
und in der Nacht ein Licht;
du lebst in meiner Klage
und stirbst im Herzen nicht.

– Friedrich Rückert

Leb wohl, mein Freund, es ist vorbei.

Leb wohl, mein Freund, es ist vorbei.
Ich werd‘ dich nicht vergessen.
Die Zeit, sie war wohl für uns zwei
von vornherein bemessen.

Ich spür’s, mein Freund, ich bin dir nicht
mehr das, was ich gewesen.
Aus allem, was dein Mund nicht spricht,
kann ich es hör’n, kann’s lesen

in jedem Wort, das deine Hand
sich weigert, mir zu schreiben.
Noch kämpft das Herz mit dem Verstand.
Ich möchte geh’n und bleiben.

Wir waren füreinander da.
Du lehrtest mich das Sehen,
von Dingen, die ich niemals sah.
Ich hieß dich aufzustehen,
wenn Zweifel dich zu Boden drückt,
und an dich selbst zu glauben.
Ich weiß, wir waren so verrückt,
uns Hoffnung zu erlauben …

Ein jeder von uns gab, mein Freund,
dem and’ren, was er konnte.
Doch nun verschieben sich, wie’s scheint,
wohl uns’re Horizonte …

Leb wohl, das Jahr mit dir war schön.
Dein Weg ist nicht der meine.
Doch eh‘ wir auseinandergeh’n,
versprich mir noch das Eine:

Bedarfst du meiner, ruf nach mir,
gib mir ein kleines Zeichen!
Und bin ich auch weit fort von dir,
dein Ruf wird mich erreichen.

– Anonymer Autor

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