Trauer-Gefühle annehmen
Jeder Betroffene hat seine eigene Art zu Trauern. Verschiedenste Gefühle können ausbrechen – von Hilflosigkeit, Angst und Wut über Schuldgefühle bis zu unbegründeter Heiterkeit. Auf diesen Seiten möchten wir Sie dazu animieren, diese Emotionen zuzulassen und als das anzusehen, was sie sind: Ein ganz natürlicher Vorgang während des Trauerprozesses. Denn: Es gibt kein „falsches“ oder „richtiges“ Trauern!
Benötigen Sie Unterstützung bei der Trauerverarbeitung, vermittelt Ihnen Bestattungen Bornkessel gerne einen professionellen Trauerhelfer weiter.
Trauer zulassen
Sie dürfen traurig sein – von ganzem Herzen! Spüren Sie Ihren Schmerz. Gestatten Sie sich, die Trauer wirklich zu erleben. Fürchten Sie sich nicht vor dem Ausbruch Ihrer Gefühle. Die beste Art, diese schwere Zeit zu überstehen, ist, sie bewusst zu erleben.
Tränen herauslassen
Sie brauchen Ihre Tränen nicht zu unterdrücken. Weinen Sie ruhig, so viel Sie möchten. Irgendwann werden sie von allein aufhören. Und danach fühlen Sie sich deutlich besser. Tränen sind der Beginn des Trostes, sie machen uns frei zu neuem Handeln.
Wut empfinden
Möglicherweise sind Sie wütend auf den Verstorbenen, weil er Sie verlassen hat. Es ist normal, wenn Sie so etwas empfinden. Akzeptieren Sie diese Wut und machen Sie ihr, wenn sie möchten, ruhig etwas Luft: Gehen Sie in den Wald und schreien oder powern Sie sich beim Sport aus. Manchmal reicht aber auch ein leises, aber ehrliches: „Ich bin so wütend auf dich“. Vielleicht sind Sie auch wütend auf sich selbst oder einen anderen Angehörigen. Dann wird es Ihnen guttun, sich selbst zu verzeihen oder das Gespräch mit der Person zu suchen.
Gespräche mit dem Toten
Möglicherweise gibt es Dinge, die Sie dem Verstorbenen nie gesagt haben. Sachen, die Sie noch aussprechen wollten, aber nun für immer ungeklärt bleiben. Das kann zermürbend sein. Gehen Sie zum Grab des Toten und reden Sie mit ihm. Oder schreiben Sie ihm einen Brief. Versuchen Sie sich auf diese Weise auszusprechen und auszusöhnen. Es wird Ihnen guttun.
Überforderung im Alltag
Es kann sein, dass Sie etwas durcheinander und aufgewühlt sind. Plötzlich erscheinen ganz gewöhnliche Dinge fast überwältigend. Alles scheint zu viel. Gestatten Sie sich in diesem Fall, schwach zu sein. Sprechen Sie mit anderen darüber. Es wird vergehen.
Erleichterung spüren
Der Tod eines nahestehenden Menschen kann sich auch erleichternd anfühlen – besonders nach einer langen Leidenszeit. Schämen Sie sich nicht für diese Gefühle. Sie bedeuten keineswegs, dass Sie diesen Menschen nicht geliebt haben.
Dankbarkeit empfinden
Seien Sie dankbar für die gemeinsame Lebenszeit mit dem Verstorbenen. Zählen Sie all die guten Dinge auf, die Sie mit ihm erleben durften – und auch die, die Sie jetzt noch im Leben haben. Dies kann Ihnen in der schwierigen Zeit Hoffnung und eine neue Perspektive geben.
Heiterkeit erlauben
Lachen ist gesund, das weiß jedes Kind. Und auch in der Trauerzeit kann es unheimlich befreiend und heilend sein, einfach einmal loszulachen. Erinnern Sie sich ruhig an die witzigen Momente mit dem Verstorbenen zurück. Und trauen Sie sich, auch mit anderen Angehörigen wieder zusammen zu lachen. Manchmal fängt man in den ungünstigsten Momenten an zu lachen. Schämen Sie sich nicht dafür. Auch dies ist eine Strategie Ihres Körpers, um den Schmerz zu ertragen. Bedenken Sie: Wenn Sie lachen, zeigt das nicht, dass Sie nicht trauern – nur, dass Sie leben!
Gemeinsam trauern
Suchen Sie in der Trauerzeit die Gemeinschaft zu Ihren Verwandten und anderen Angehörigen. Trauern Sie gemeinsam – auf Ihre ganz persönliche Art und Weise! Reden Sie über den Verstorbenen und lassen Sie die gemeinsam verbrachte Zeit Revue passieren. Solch eine Zeit kann eine Familie wieder näher zusammenbringen.
Über den Toten sprechen
Reden Sie unbedingt auch mit Außenstehenden über den Verstorbenen: Was war er für ein Mensch? Was haben Sie an ihm geliebt? Und was hat Sie wahnsinnig gemacht? Erzählen ist ein ganz elementarer Bestandteil von Trauer. Und die Sichtweise eines anderen wirft oftmals ein ganz neues, spannendes Licht auf den Verstorbenen.
Loslassen
Wenn Sie den Verstorbenen loslassen, erfahren Sie möglicherweise ein ganz neues Gefühl der Freiheit. Versuchen Sie es einmal, indem Sie ihm ganz bewusst sagen: „Ich lasse dich gehen.“ Das kann ungemein helfen. Doch auch wenn Sie ihn noch nicht gehen lassen können: Sie brauchen sich keinen Druck zu machen. Sie müssen nicht loslassen. Sie dürfen auch festhalten.
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