Poesie
Hier finden Sie einige dichterische Anregungen, um sich auf Ihr eigenes Lebensende oder den Tod eines Angehörigen vorzubereiten:
Bäume.
Überall Bäume.
Traurig stehen sie da.
Der Teich liegt schweigend neben ihnen.
Das letzte Blatt hat sie schon vor langer Zeit
verlassen.
Stumm, und doch so viel sagend, beobachte ich sie.
Die Sonne schickt die letzten Strahlen,
um den ruhigen Teich zu streicheln,
daß er sanft Schlaf findet.
Kein Wind.
Nichts bewegt sich.
Fast unheimlich wirkt diese Romanze.
Ein Farbenmeer befindet sich über uns allen.
Welche Empfindungen gehen in uns vor.
Was für Gefühle, was für Gedanken durchfließen
unsere sinnlichen Seelen!
Alles stellt sich auf die Nacht ein.
Ein letzter Augenblick,
dann findet ein jeder den mystischen Schlaf.
Nur die Bäume stehen nach wie vor leise da.
Die Bäume am Teich, der schläft.
Die Bäume der Nacht, die sie vergaß.
– Monique Lasché
Ihr möchtet wissen, um das Geheimnis des Todes.
Doch wie solltet Ihr es entdecken,
so ihr nicht danach forschet im Herzen des Lebens?
So ihr wahrhaftig den Geist des Todes erschauen wollet,
öffnet weit euer Herz dem Leibe des Lebens.
Denn Leben und Tod sind eins,
so wie Fluß und Meer eins sind.
– Khalil Gibran
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
– Hermann Hesse
Denk Dir ein Bild – weites Meer
ein Segelschiff setzt seine weissen Segel
und gleitet hinaus in die See.
Du siehst wie es kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen, verschwindet es.
Da sagt jemand: „Nun ist es gegangen!“
Ein anderer sagt: „Es kommt!“
Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont ist nichts
anderes als die Grenze unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere,
die ihn hinter dieser Grenze wiedersehen.
– Peter Streiff
Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig
und die, die es sind sterben nie.
Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind.
Niemand den man wirklich liebt, ist jemals tot.
– Ernest Hemingway
Eines Morgens wachst Du nicht mehr auf.
Die Vögel singen, wie sie gestern sangen.
Nichts ändert diesen neuen Tagesablauf.
Nur Du bist fortgegangen.
Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen Dir Glück.
– Johann Wolfgang von Goethe
Wenn durch einen Menschen
ein wenig mehr Liebe und Güte,
ein wenig mehr Licht und Wahrheit in der Welt war,
hat sein Leben einen Sinn gehabt.
– Alfred Delp
Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur,
die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.
– Irmgard Erath
Es fragt uns keiner,
ob es uns gefällt,
ob wir das Leben lieben oder hassen,
wir kommen ungefragt auf diese Welt
und müssen sie auch ungefragt verlassen.
– Mascha Kaléko
Immer enger, leise, leise,
Ziehen sich die Lebenskreise,
Schwindet hin, was prahlt und prunkt,
Schwindet Hoffen, Hassen, Lieben,
Und ist nichts in Sicht geblieben
Als der letzte dunkle Punkt.
– Theodor Fontane
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